Warnstreik in Wembach und Atzenbach

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17.03.2021 Lörrach/Wembach: Am Mittwoch, 17.03. haben mindestens 210 Beschäftigte der Hella Innenleuchtensysteme (HIS) in Wembach und Atzenbach ab 13 Uhr die Arbeit niedergelegt.

Die Produktionshallen waren leer. Hinzu kommen nach Einschätzung der Gewerkschaft mindestens 100 weitere Beschäftigte, die an Warnstreiks in der Spät- und Nachtschicht am 17./18.03. teilnehmen. Eine Warnstreik-Kundgebung hat mit Rücksicht auf die aktuelle Pandemie-Lage, fehlende Tests und enge Platzverhältnisse nicht stattgefunden. Die Beschäftigten haben aber beim Hinausgehen an einer Unterschriften-Aktion gegen die Forderungen von Südwestmetall teilgenommen und für jeden Streikenden einen Luftballon am Zaun befestigt.

Die Beschäftigten haben mit ihrem Warnstreik die Forderungen der IG Metall in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie unterstützt. Die IG Metall fordert, Arbeitsplätze durch Arbeitszeitabsenkung mit Teilentgeltausgleich zu sichern und einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge.

Norbert Göbelsmann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Lörrach: "Wir brauchen einen Rahmen für Zukunftstarifverträge in Betrieben wie Hella Innenleuchtensysteme. Wir möchten verbindlich Investitionen, Produkte und Qualifizierung vereinbaren. Die Menschen, die heute den Unternehmen die Gewinne erwirtschaften, müssen auch im Wandel der Industrie morgen gute Arbeitsplätze haben."

Daneben fordert die IG Metall eine Stabilisierung des Entgelts durch eine Erhöhung von 4 Prozent für 12 Monate und vor allem auch Perspektiven für junge Menschen durch tarifliche Regelungen zur Verbesserung der Ausbildung und die unbefristete Übernahme aller Ausgebildeten. Für dual Studierende müssen endlich Tarifverträge gelten.

Die in Südwestmetall organisierten Arbeitgeber lehnen diese Forderungen nach wie vor ab und fordern stattdessen zahlreiche Verschlechterungen der Tarifverträge. Sie wollen Urlaubs- und Weihnachtsgeld erfolgsabhängig machen, den Kurzarbeitergeldzuschuss abschaffen, die Alterssicherung angreifen, die bezahlte Drei-Schicht-Pause abschaffen und weitere Verschlechterungen für neue und jüngere Beschäftigte durchsetzen. Außerdem soll es leichter möglich sein, nach unten vom Tarifvertrag abzuweichen, und es soll erst dann Entgelterhöhungen geben, wenn das Vorkrisenniveau erreicht ist. Das bedeutet Reallohnverlust.

Norbert Göbelsmann: "Die Unternehmen sollten ihren Beschäftigten jetzt Danke sagen dafür, dass sie die Betriebe am Laufen gehalten haben, mit Masken bei Hitze und körperlicher Arbeit oder mit Rückenschmerzen und oft gleichzeitiger Kinderbetreuung im Home Office, mit Entgelteinbußen durch Kurzarbeit und mit großer Flexibilität, als die Auslastung wieder rauf ging. Stattdessen diese rückwärtsgewandten Forderungen. Herr Schulz von Aesculap, der auch zur dreiköpfigen Verhandlungskommission von Südwestmetall gehört, spricht sogar von einem "Schlaraffenland" in der Metall- und Elektroindustrie. Das ist voll daneben. Wir tun lieber etwas dafür, die Zukunft zu sichern, dafür machen wir uns gemeinsam stark. Wenn nötig auch mit Streiks."

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Letzte Änderung: 18.03.2021