Ergebnis - oder doch keines?
Nach zähen, überwiegend getrennten Verhandlungen und zahlreichen 6-Augen-Gesprächen, war es gegen 0.00 Uhr so weit - der Schlichter Weischedel, Direktor am Arbeitsgericht Pforzheim stellte ein Schlichterpsruch zur Abstimmung. Diesem wurde von der IG Metall zugestimmt und mit seiner Stimme so auch angenommen. Die Arbeitgeberseite in nder Schlichtung lehnte ihn ab.
Auch die Tarifkommission stimmte dem Schlichterspruch zu. Lehnt die Tarifkommission der Arbeitgeberseite nun bis zum 20.06.2006 den Spruch ab, so wird es eine Urabstimmung und einen unbefristeten Arbeitskampf in der Holz- und Kunststoffindustrie in Baden-Württemberg geben. Dieser muss jetzt mit voller Konzentration und Gründlichkeit geplant werden.
Der Spruch im Einzelnen:
1.) Löhne und Gehälter werden ab 1.Mai 2006 um 2,5% erhöht für 11 Monate, der April ist ein Nullmonat.
Laufzeit für Löhne und Gehälter also bis 31.3.2007.
2.) Das 13.Monatseinkommen (Weihnachtsgeld) wird in zwei Stufen reduziert. 2006 von 80% auf 75% und 2007 von 75% auf 70%. Die Sonderzahlung kann in freiwilliger (nicht erzwingbarer)Betriebsvereinbarung um 20% nach oben oder unten verändert werden.
Ansonsten tritt der Tarifvertrag 13.ME in alter Form wieder in Kraft. Die Laufzeit ist bis 31.12.2008.
3.) Der Manteltarifvertrag wird verlängert bis 31.12.2008! Dies war der Hauptstreitpunkt, denn die Arbeitgeber wollten den MTV im Juni 2006 kündigen um massive Leistungskürzungen einzufordern.
4.) Es wurde eine Maßregelungsklausel aufgenommen (auch die war sehr umstritten), die Kolleginnen und Kollegen schützen, die an Warnstreiks teilgenommen haben.
Unsere Bewertung: Mit der Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,5% zieht die Holz- und Kunststoffindustrie bei der allgemeinen Einkommensentwicklung mit. Die Sonderzahlung ist nun an den Manteltarifvertrag gekoppelt und durch die Kürzung in der Sonderzahlung sind schmerzlichere Streichungen im Manteltarifvertrag verhindert worden.
Aus unserer Seite ein Schlichterspruch, der keine Jubelstürme auslöst, mit dem wir aber leben können-
aus diesem Grund hat unsere Kommission zugestimmt, lehnen die Arbeitgeber ab, ist die Provokation perfekt und ein Arbeitskampf muss dann mit voller Härte durchgeführt werden. Bis 20.Juni haben es jetzt die Arbeitgeber in der Hand dies zu verhindern, wir sind auf eine Auseinandersetzung vorbereitet.