Arbeitskampf bei Global Safety Textiles

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16.10.2017 die Beschäftigten von Global Safety Textiles befinden sich seit Sonntag Abend im Arbeitskampf.

Seit Sonntag, 15.10.2017 22:00 Uhr befinden sich die Beschäftigten der Global Safety Textiles (GST) mit den Standorten Maulburg, Murg und Bad Säckingen im Arbeitskampf. Seit 22:00 Uhr wird der Betrieb bestreikt.

GST stellt neben Flachgewebe für Front-Airbags auch technologisch hochkomplexe Sidebags für die führenden Automobilhersteller her und gehört zu den wichtigsten Zulieferern der Airbag und damit auch der Automobilindustrie. GST ist in Mitglied bei Südwesttextil und damit in der baden-württembergischen Textilindustrie tarifgebunden.

Die Urabstimmung, die am Freitag, 13.10.2017 bei den IG Metall Mitgliedern durchgeführt wurde, brachte eine Zustimmung von 93,3 Prozent zum Arbeitskampf, deutlich mehr als die notwendigen 75 Prozent.

Seit Januar 2016 versucht die IG Metall Lörrach mit der Geschäftsleitung, Lösungen für die Zukunft der rund 350 Beschäftigten zu finden. Hintergrund ist die Befürchtung, dass ein großer Teil der Arbeitsplätze wegfallen und der Betrieb Hochrhein mit den Standorten Maulburg, Murg und Bad Säckingen ausbluten könnte.
Anzeichen dafür sind erfolgte Verlagerungen von Projekten und Maschinen nach Rumänien. Bisherige Versuche, einen Standort- und Beschäftigungssicherungsvertrag zu schließen, scheiterten allerdings an der Verweigerungshaltung der Konzernführung in Korea.

Zwar haben sich IG Metall und die örtliche GST-Geschäftsführung Ende Mai 2017 nach mehreren Warnstreiks der Belegschaft auf Eckpunkte eines Standort- und Beschäftigungssicherungsvertrags verständigt. Die Konzernführung in Korea verweigert aber bis heute die Zustimmung. Ein "Memorandum of Understanding" zwischen Geschäftsführung, Vertretern des Gesellschafters und der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg, mit dem Ziel bis Ende September 2017 eine Lösung zu finden, ist ebenfalls gescheitert. Unter anderem hat die Geschäftsleitung vereinbarte Verhandlungstermine kurzfristig abgesagt, auch ein letzter Lösungsversuch am 12. Oktober endete ohne Ergebnis.
Um die Beschäftigten für die Zukunft abzusichern fordert die IG Metall deshalb jetzt:

  • Zahlung einer Abfindung in Höhe von fünf Monatseinkommen pro angefangenem Beschäftigungsjahr für alle Beschäftigten, die bis zum 31.12.2025 gekündigt werden
  • Finanzierung einer Transfergesellschaft für die Dauer von 3 Jahren für alle betriebsbedingt Gekündigten bis 2025
  • Zahlung eines Unterhaltsgelds für diesen Zeitraum in Höhe der bisherigen Bruttovergütung

Mit der hohen Zustimmung bei der Urabstimmung zeigen die Beschäftigten der Geschäftsleitung, dass sie von der Hinhaltetaktik der Vergangenheit die Nase voll haben. Sie machen gute Arbeit und sind keine Bittsteller. Die jetzige Eskalation hat allein der Arbeitgeber zu verschulden.

Nach dem Streikbeginn am Sonntag, 22 Uhr, gibt es am Montag, 16. Oktober, einen Demonstrationszug (Beginn 11 Uhr vom GST Standort Murg, Murgtalstraße 29) mit anschließender Streikkundgebung in der "Murger Mitte".
Das Streiklokal ist vor dem GST-Standort Murg, Murgtalstraße 29 - 79730 Murg (Anfahrt über Fabrikstraße), Zelt auf dem Parkplatz.

Letzte Änderung: 16.10.2017