Abgeordnete bei Martin Stoll

02.05.2006 Am Freitag 28.April zeigte sich eine grosse Koalition der Solidarität bei Martin Stoll. Viele öffentliche Entscheidungsträger trafen sich bei Martin Stoll.

Die Szenerie war gespenstisch.
Kolleginnen und Kollegen bildeten ein Spalier vor dem Haupteingang und verteilten Flugblätter. Den Eingangsbereich säumten drei Holzkreuze mit Trauerflor und der Aufschrift: Liefertreue, Qualität, Innovation.
Alle Landtags- und Bundestagsabgeordnete der CDU und SPD, der OB von Waldshut-Tiengen, der Landrat, Vertreter von Kirchen, der Bundesagentur für Arbeit, der komplette Führungskreis, DGB, IG Metall - sie alle erschienen auf Einladung des Betriebsrats.
Nach einem Vortrag des Führungskreises wurde deutlich: Martin Stoll wird nicht aus betriebswirtschaftlichen Gründen geschlossen sondern ausschließlich aus konzernstrategischen Gründen.
Seit drei Jahren holt Martin Stoll auf - nun ist eine rote Null erreicht. Die Zeichen für das Geschäftsjahr 2006/2007 wären positiv. Zahlreich Regionen wurden bislang vertriebstechnisch noch nicht oder schlecht betreut, dies wird sich durch Änderungen im Vertrieb verbessern, eine vermehrte Teilnahme an Ausschreibungen würden auch Großprojekte ermöglichen. Die neuen Produkte sind sehr gut angelaufen. Eine völlig realistische Umsatzplanung geht von einem Umsatzplus von 15% für dieses Jahr aus- dies könnte sogar mit der bestehenden Belegschaft geschafft werden. "Wir haben sehr viel Herzblut reingehängt" sagte der Vertriebsleiter, "diese Schließung ist völlig unverständlich - mit der Verlagerung wird das Produkt mittelfristig vom Markt verschwinden".
Jetzt wird um den Standort gekämpft. Die Empörung der Anwesenden war gross. Alle Beteiligten gemeinsam werden jetzt, jeder auf seinem Gebiet und koordiniert durch den DGB, ihren Teil dazu beitragen, dass Martin Stoll erhalten bleibt. Angeordneter Dörflinger CDU: "Es ist unerträglich dass so ein Betrieb geschlossen wird - ein Konzern kann doch so etwas nicht tun!" - der OB von Waldshut-Tiengen: "Ich kann in meiner Stadt das Wort Konzern bald nicht mehr hören". Demnächst folgen auch Aktionen des Widerstands in der Öffentlichkeit. Das Netzwerk gegen die Schließung von Martin Stoll ist gebildet!

Letzte Änderung: 21.11.2007