Jugendaktionstag ein Erfolg
Junge Metaller fordern bessere Bildung für Alle
Um 15 Uhr hat die Kundgebungen in Friedrichshafen mit rund 400 Metallerinnen und Metaller begonnen. Nach einem Demonstrationszug und einer Kundgebung ging es dann auf die Fähre Euregia um auf dem Bodensee, laut, bunt, ausdrucksstark, getreu dem Motto: "MOVE IT! Gemeinsam für Weiterbildung" eine "Bildungsparty"' zu feiern.
"Bildung ist ein soziales Grundrecht. Und Grundrechte sind weder teilbar noch dürfen sie unter Finanzierungsvorbehalt gestellt werden", sagte Eric Leiderer, Bundesjugendsekretär der IG Metall, in Friedrichshafen. Zwar herrsche grundsätzlich Einigkeit darüber, dass Bildungsreformen überfällig sind.
Trotzdem passiert in dieser Hinsicht zu wenig: Obwohl 2,2 Millionen der 20- bis 34-Jährigen in Deutschland keine Berufsausbildung haben, stellt die Politik für Bildung zu wenig Geld bereit. Die Wirtschaft klagt zwar häufig über Fachkräftemangel, investiert aber nur unzureichend in Aus- und Weiterbildung.
Dabei ist die Zahl der Baustellen groß: Veraltetes Lehrmaterial, Stundenausfall, eine vormoderne technische Ausstattung - das sind nur einige von zahlreichen Kritikpunkten an den Dualen Hochschulen und Universitäten im Südwesten, die 7250 Teilnehmer kürzlich in einer Umfrage der IG Metall angeprangert haben.
Ihre Forderungen - nämlich mehr Zeit und Geld für Weiterbildung, bessere Berufsschulen, Hochschulen und Universitäten und ein Bildungszeitgesetz - haben die jungen Menschen aus Betrieben und Hochschulen heute an den vier Veranstaltungsorten lautstark in die Öffentlichkeit getragen.
Künftig müsse jeder Einzelne Zugang zu guter Schul- und beruflicher Aus- und Weiterbildung haben, forderte Leiderer. "Weiterbildung nach der Ausbildung oder dem Dualem Studium ist das zentrale Anliegen junger Menschen und das muss gefördert werden. Wenn Politik und Arbeitgeber meinen, sich in dieser Frage in die Büsche schlagen zu können, werden wir sie wieder hervorziehen."

Großer Jugend-Aktionstag im September
Die IG Metall Jugend will in den nächsten Wochen weiter mit zahlreichen Aktionen für ihre Forderungen auf die Straßen gehen: Mehr Zeit und Geld für Bildung. Und insbesondere individuelle Ansprüche auf eine bezahlte Weiterbildung, die per Gesetz und Tarifvertrag festgeschrieben werden sollen. Vorläufiger Höhepunkt wird der zentrale Jugendaktionstag am 27. September in Köln sein. Dort werden 15000 junge Metallerinnen und Metaller erwartet.
Letzte Änderung: 10.06.2014