Warnstreik bei Coats in Kenzingen
Schluss mit Hinhaltetaktik forderten die Beschäftigten der Firma Coats und legten kurzzeitig ihre Arbeit für einen Warnstreik nieder.
Bereits seit mehreren Jahren versucht die IG Metall, mit den Textil-Unternehmen Demografie-Tarifverträge zu vereinbaren. Mit den Verträgen will die IG Metall erreichen, dass die Betriebe den demografischen Wandel besser
bewältigen können. In Expertengruppen haben sich die Tarifpartner intensiv mit den Themen Altersteilzeit, alternsgerechte Arbeitsplätze, Gesundheitsförderung, Aus- und Weiterbildung sowie Übernahme der
Ausgebildeten befasst. Leider bisher ohne Erfolg.
"Mit diesem Warnstreik wollen wir ein Zeichen setzten, dass die Belegschaft der Firma Coats hinter der Forderung der IG Metall steht und der Arbeitgeber endlich in ersthafte Verhandlungen eintritt ", so Birgit Benz, Betriebsratsvorsitzende der Firma Coats in Kenzingen.
Immer, wenn die IG Metall Nägel mit Köpfen machen will, weichen die Arbeitgeber aus und verschieben die Verhandlungen. Die IG Metall ist diese zermürbende Hinhaltetaktik leid und will jetzt endlich tariflichen Klartext
sehen zu Altersteilzeit, Übernahme und Belastungsabbau. "Jetzt sind die Arbeitgeber am Zug und müssen sich bewegen - hin zu fairen Lösungen", erklärte Thomas Wamsler von der IG Metall Freiburg- Lörrach. Die
Branche sei überaltert und hat Nachwuchsprobleme. Altersteilzeit und unbefristete Übernahme zu ermöglichen, Ältere zu entlasten - das sei doch leicht per Tarifvertrag umzusetzen.
Staffelübergabe per Tarifvertrag
Von den Demografie-Tarifverträgen profitierten alle Generationen. Die Jüngeren, weil sie in die Betriebe reinkommen und die Älteren, weil sie zu anständigen Bedingungen gehen können, wenn die Kraft
nachlässt.
Ohne qualifizierten und motivierten Nachwuchs ist die Zukunft für die Textilbranche nicht denkbar. Deshalb will die IG Metall auch die unbefristete Übernahme von Ausgebildeten tariflich durchsetzen. Zudem ist ein Belastungsabbau in den Betrieben notwendig, damit Beschäftigte dauerhaft entlastet und Arbeitsplätze alternsgerechter gestaltet werden.
Letzte Änderung: 11.11.2013