Leiharbeit in Freiburg zeigt Gesicht
Im Rahmen einer Fair-Leih-Tour informierte die IG Metall Freiburg über Arbeitsbedingungen in der Leiharbeitsbranche in der Region Freiburg.
Unter dem Motto "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld" kam ein 14 Tonnen schwerer und 12 Meter langer Truck nach Freiburg.
Von 11 bis 16 Uhr konnten sich Leiharbeitnehmer über ihre Rechte im Arbeitsleben informieren. "Viele wissen gar nicht, welche Rechte ihnen zustehen. Die Leute sollen im Zweifelsfall einfach mal ihren Arbeitsvertrag mitbringen", so Hermann Spieß, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Freiburg. Dies sei ein Ansatzpunkt, um Missständen in der Branche entgegenzuwirken.
Im Artikel 23 (2) der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte steht: "Alle Menschen haben ohne jede unterschiedliche Behandlung das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit". Leiharbeitskräfte verdienen 20 bis 40 Prozent weniger als ihre festangestellten Kollegen. Erika Wagner, Betriebsratsvorsitzende bei der Solarfabrik: "Wir müssen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in den Betrieben verhindern." Früher war Leiharbeit dazu da, um Auftragsspitzen ausgleichen. Waren in 2003 noch 975 Leiharbeitnerer-/ innen in Freiburg beschäftigt, stieg die Zahl bis 2007 auf 2394. In der Bundesrepublik arbeiten heute allein in der Metall- und Elektroindustrie 260.000 Leiharbeitnehmer. Dies sind doppelt so viel, wie noch vor zwei Jahren.
Deshalb will die IG Metall in Freiburg mit den Betrieben Vereinbarungen über eine faire Bezahlung abschließen. In den Entleihbetrieben werden die Betriebsräte noch stärker darauf achten, dass Leiharbeitnehmer fair behandelt und fair bezahlt werden.
Letzte Änderung: 24.07.2008