Warnstreik bei Avnet Embedded
Sie protestierten gegen ein zu geringes Angebot der Arbeitgeber bei den seit Mitte September laufenden Tarifverhandlungen. "Die Beschäftigten müssen ein Drittel mehr für Lebensmittel bezahlen als Anfang 2021. Das Verständnis der Arbeitgeber ist offenbar noch zu gering. Es wird höchste Zeit, dass Bewegung reinkommt", sagte Norbert Göbelsmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Freiburg.
Die Warnstreikenden haben die Forderung der IG Metall kraftvoll unterstützt. Gleichzeitig treibt sie um, dass die Tarifbindung bei Avnet nach den bevorstehenden Umfirmierungen bisher nur für einen Teil der Beschäftigten gesichert ist. Sie sind sich einig, dass sie eine Spaltung der Belegschaft am Standort Eschbach ablehnen.
Die IG Metall fordert bei einer Laufzeit über 12 Monate 7 Prozent höhere Entgelte für Beschäftigte sowie einen "Attraktivitäts-Turbo" von monatlich 170 Euro, der Auszubildende überproportional besserstellt. Dagegen haben die Arbeitgeber als erstes Angebot für die Laufzeit von 27 Monaten erst ab Juli 2025 eine Entgelterhöhung von 1,7 Prozent und ab Juli 2026 von 1,9 Prozent geboten. Norbert Göbelsmann "Das ist zu spät, zu wenig und zu lang. Die 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie brauchen jetzt schnell Geld zum Ausgeben. Nur höhere Entgelte bringen jetzt einen positiven Wachstumsimpuls für die Wirtschaft - der dann auch den Unternehmen hilft."
An der Aktion beteiligten sich fast alle Beschäftigten der Avnet Embedded (Freiburg) GmbH, die an diesem Tag anwesend waren. Die Hallen und Büros waren leer. Die Warnstreikenden erwarten von den Verhandlungen auch bessere Wahloptionen zwischen Zeit und Geld für Beschäftigte, die in Schicht arbeiten, Angehörige pflegen oder Kinder erziehen sowie eine soziale Komponente.
Mit Blick auf die schwierige Lage einzelner Unternehmen sagte Norbert Göbelsmann "Mit Tarifverträgen können die Sozialpartner viele Fragen lösen, aber keine strukturellen Probleme. Nicht ersetzen können Tarifverhandlungen eine dringend nötige aktive Industriepolitik der Bundesregierung und Investitionen. Eine Lohnzurückhaltung würde keinerlei Probleme lösen. Wenn es Unternehmen wirklich schlecht geht, finden wir mit Tarifverträgen passgenaue Lösungen."
Letzte Änderung: 31.10.2024