Aktionstag 24.2.2011 Daimler AG Bad Säckingen
Wir fordern: Arbeit- sicher und fair
Freiburg / Lörrach
5000 Beschäftigte in der IG Metall Freiburg / Lörrach sowie 210.000 Beschäftigte Deutschlandweit protestierten am Donnerstag, den 24.2.2011, für sichere und faire Beschäftigung. 36 Betriebe aus Freiburg und Lörrach beteiligten sich mit unterschiedlichen Aktionen, insgesamt 1360 Betriebe in Deutschland.
Gleichzeitig diskutierte der Bundesrat in Berlin auf seiner ersten Lesung über Leiharbeit in Deutschland. Nahezu eine Millionen Leiharbeiter werden derzeit in Deutschland beschäftigt. Es können bald zwei Millionen sein, wenn es nach der Zeitarbeitsbranche geht. 2009 waren es noch unter 600.000.
"Das Hauptproblem an der Leiharbeit ist", sagt Thomas Kantelhardt, Gewerkschaftssekretär der IG Metall in Freiburg, "Leiharbeitnehmer bekommen bis zu 50% weniger Geld als ihre festangestellten Kollegen. Es reicht oft trotz Vollzeitbeschäftigung nicht zum Leben. Zudem werden Festbeschäftigte mit den "billigen" Leiharbeitern verglichen. So werden die Einkommenniveaus und unter Druck gesetzt. Deshalb fordern wir gleiches Geld für die gleiche Arbeit. Leiharbeiter sollen genau so viel für ihre Arbeit bekommen wie Festbeschäftigte, vom ersten Tag an. Die Politik hat diese ungerechte Entwicklung vor acht Jahren mit den Hartz-Gesetzen verbrochen, die Politik muß das nun wieder geradebügeln!"
Die Oppositionsparteien SPD, Grüne und Linke fordern bei der Leiharbeit eine rechtliche Änderung in Richtung gleiches Geld für die gleiche Arbeit, dies vom ersten Tag der Beschäftigung. Die Regierungsparteien CDU und FDP sehen Nachteile für die Wirtschaft, sollten Leiharbeitnehmer bessergestellt werden.
Obwohl ursprünglich auch in der CDU über eine sogenannte Equal Pay- Lösung etwa ab einer Verleihzeit von 6 bis 9 Monaten im Entleihbetrieb diskutiert wurde, sieht der Kompromiss der Regierungskoalition nun keine Regelung vor. Selbst bei einer Verleihdauer über Jahre wird der Unterschied zwischen Leiharbeiter und Festbeschäftigte bleiben, so der Wille der Regierungskoalition.
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Letzte Änderung: 25.02.2011