Verhandlungen gescheitert - Angebot: 0,12%

18.05.2006 Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Holz- und Kunststoffindustrie in Baden-Württemberg sind gescheitert!

Die Verhandlungsdelegation der IG Metall ist zu den Dritten Tarifverhandlungen nach Böblingen gereist, weil die Arbeitgeber angekündigt haben, mit dem festen Willen zur Einigung heute zu verhandeln. Gestern gab es einen Abschluss in der HuK-Industrie in Niedersachsen auf Basis des Textilabschlusses mit 2,5% Lohnerhöhung. Wir dachten also, es geht um Übernahmeverhandlungen- dem war nicht so:
Bereits nach 30 Minuten gab es ein Angebot der Arbeitgeber: 2% ab 1.4.2006 und 1,8% ab 1.4.2007 - dazu eine Absenkung des Weihnachtsgeldes, das einer Absenkung des Jahreseinkommens um 1,88% entsprach. Das sind 0,12% mehr Jahreseinkommen oder 2,20€ monatlich mehr in der Ecklohngruppe!!
Die Verhandlungsdelegation der IG Metall nahm die Verhandlungen nicht wieder auf. Auch mehrere Achtaugengespräche brachten keine Verhandlungsgrundlage. In fast allen tarifgebundenen baden-württembergischen HuK-Betriebe fanden bis zu drei Warnstreiks statt.
Der Tarifkommission blieb nur der Abbruch der Verhandlung und das Scheitern der Verhandlungen zu erklären. Doch damit nicht genug, ein Schlichter, auf den sich Verband und Gewerkschaft bereits verständigt haben, wurde von den Arbeitgebern abgelehnt - und damit selbst das Schlichtungsabkommen in Frage gestellt. - Möglicherweise gibt es doch noch einen Schlichtungstermin. Für uns ist klar: Kommt es bis Ende Mai zu keinem Ergebnis, stehen Urabstimmung und Streik auf der Tagesordnung. Als IG Metall stellen wir uns der Herausforderung, mit dem Rückenwind der Warnstreiks wird die Urabstimmung auch gewonnen werden- und mit der Unverschämtheit von 0,12% mehr Jahreseinkommen als Angebot, steht auch der Streik.
Jetzt heißt es, diese Schritte konzentriert und gründlich vorzubereiten!

Letzte Änderung: 21.11.2007