200 "IKA-ianer" in Warnstreik
Quelle: Badische Zeitung (online) vom 23.Oktober2009, Markus Donner
In Staufen sind Mitarbeiter der IKA-Werke einem Aufruf der IG Metall zu einem Warnstreik gefolgt. Mit Trillerpfeifen und Transparenten zogen sie durch die Stadt, um die Einhaltung des Flächentarifvertra-ges einzufodern.
Am Vormittag schlossen sich etwa 200 Beschäftigte der IKA-Werke Staufen einem Warnstreik der Gewerkschaft an. Der Demonstrationszug durch die Altstadt bei strömendem Regen sollte auf das Schicksal der "IKA-ianer" aufmerksam machen: aufgrund der Wirtschaftskrise sollen rund 120 Jobs abgebaut werden. Zugleich wurde die Einhaltung des Flächentarifvertrages der Metall- und Elektroin-dustrie Südbaden eingefordert.
Im Februar wurden die Arbeitnehmer der IKA durch Einzelverträge aufgefordert, bis zu fünf Stunden unentgeltlich zu arbeiten um die Produktionskosten zu senken. Des weiteren haben die Beschäftigten seit 1993 auf ihr Urlaubsgeld verzichtet und bekommen nur noch einen Sockelbetrag von 250 Euro. Auch sind 8000 Überstunden der Beschäftigten nicht abgegolten worden.
Ein wesentlicher Punkt, dass tarifliche Leistungen, wie Jahressondervergütungen, Urlaubsgeld und Arbeitszeit vorenthalten werden, ist die die fehlende Tarifbindung. Deshalb nimmt die IG Metall Freiburg seit dem heutigen Freitag Tarifverhandlungen bei IKA auf. Alleine die Rückkehr zur 35- Stunden-Wochen würde maßgeblich Arbeitsplätze erhalten, so die Gewerkschaft.
Die Werksleitung des Unternehmens, das Laborgeräte und Maschinen herstellt, begründete die be-vorstehenden Entlassungen mit dem Umsatzeinbruch von rund 35 Prozent. Im Februar hat die Ge-schäftsführung die Belegschaft dazu aufgefordert, fünf Stunden unentgeltlich zu arbeiten.
VERZICHT HAT NICHTS GENUTZT
97 Prozent hatten sich darauf eingelassen im Glauben, ihre Arbeitsplätze damit retten zu können. Wie das Unternehmen mitteilt, erwarten die IKA-Werke 2009 einen Verlust von etwa fünf Millionen Euro. Die Anhörung des Betriebsrates zu den 120 Stellen, die abgebaut werden sollen, ist noch im Gange.
Letzte Änderung: 23.10.2009