Warnstreik bei NSI in Lörrach

NSI Warnstreik Nov 08

04.11.2008 Die Warnstreiks der IG Metall haben den äußersten Südwesten erreicht:

...Am Montag haben rund drei Dutzend Beschäftigte der Frühschicht Produktion bei der Lörracher Firma NSI Präzisionsdrehteile ihre Arbeit für eine Stunde niedergelegt und sich vor dem Werkstor zu einer Kundgebung versammelt.

Für heute, Dienstag, sind die Mitarbeiter bei Zahoransky in Todtnau aufgerufen, eine Stunde früher Feierabend zu machen. Weitere Aktionen plant die Gewerkschaft in den kommenden Tagen unter anderem bei Mahle in Zell und Dürr in Wyhlen.

Bei den Warnstreiks gehe es nicht vordringlich darum, die Firmen wirtschaftlich zu treffen, sondern der Arbeitgeberseite die Gelbe Karte zu zeigen, erläuterte Thomas Wamsler, zweiter Bevollmächtigter der Verwaltungsstelle Lörrach.

Denn die IG Metall werbe mit allem Nachdruck für einen Abschluss ohne großen Arbeitskampf. Bis zum nächsten Verhandlungstermin in Baden-Württemberg am 11. November bleibe Zeit zum Nachdenken. Das Angebot, das die Arbeitgeber am vergangenen Donnerstag vorgelegt haben, sei nicht akzeptabel: für 2008 eine Einmalzahlung von 0,8 Prozent, die mit Betriebsvereinbarung auf 0,4 Prozent abgesenkt werden kann, sowie für 2009 ein Plus von 2,1 Prozent. "Da bleibt real
nichts übrig", sagt Wamsler. Für die IG Metall liegt die Schmerzgrenze bei vier Prozent. Den Arbeitnehmern für 2009 mit sinkenden Reallöhnen Einbußen zuzumuten, wäre volkswirtschaftlich tödlich, argumentiert der Gewerkschafter. Damit würden die Menschen
weiter verunsichert, Kaufentscheidungen aufgeschoben und damit die Konjunktur abgewürgt. Das richtige Signal liege vielmehr in einer realen Erhöhung der Löhne, dieses Plus stärke die Nachfrage im Inland. Zusammen mit Unterstützung durch die Bundesregierung brächte das auch die Automobilwirtschaft, die von der Finanzkrise getroffen ist, wieder in Schwung. Die Einkommen der Arbeitnehmer seien in den vergangenen drei Jahren von der positiven konjunkturellen Entwicklung abgehängt wurden. "Das muss jetzt korrigiert werden." Die
wirtschaftliche Lage erlaube diese Korrektur nach Wamslers Ansicht durchaus. Den Firmen in der Region, die nicht unmittelbar von der Automobilindustrie abhängig sind, gehe es gut
bis sehr gut. Auch jene, die für den Autobau zuliefern, machten 2008 Gewinne. Derzeit müssten sie zwar einen Einbruch bei den Aufträgen hinnehmen. Bis Mitte 2009 rechneten
die Experten aber damit, dass die Konjunktur wieder anziehe. Sollte diese Belebung ausbleiben, werde es für die Zulieferer aber schwierig, räumt Wamsler ein.

Quelle:Badische Zeitung vom 03.Nov.2008, Daniel Gramespacher

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NSI- Warnstreik in Badische Zeitung 03.Nov.2008

NSI- Warnstreik in Badische Zeitung 03.Nov.2008

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Warnstreik bei NSI

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Letzte Änderung: 04.11.2008