Einigungsstelle bei Bucher?

16.05.2007 Kurios: Weil der Betriebsrat die Gewerkschaft am Tisch haben will, bricht die Geschäftsleitung Verhandlungen ab.

Der Klettgauer Maschinenbaubetrieb Bucher (278 Beschäftigte) ist Anfang der Neunziger Jahre aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten. Für viele Beschäftigte gelten noch die Tarifvetrträge aus dieser Zeit in der Nachwirkung. Davon will sich der schweizer Arbeitgeber nach und nach verabschieden. Stein des Anstosses jetzt ist die Leistungszulage. Bislang erhalten die Beschäftigten noch eine Leistungszulage nach der Anlage im Manteltarifvertrag. Das will die Geschäftsleitung jetzt ändern. Ohne die Mitbestimmung des Betriebsrats zu beachten, erhielten alle Beschäftigte eine Lohnmitteilung mit der neuen Leistungszulage. In ihr wurde der betriebliche Durchschnitt der Leistungszulage um fast 10% gekürzt. Diese Kürzung soll mit zukünftigen Lohneröhungen verrechnet werden. Der Betriebsrat hat Rechtsanwalt Gnann (Freiburg) und die IG Metall eingeschalten. Die Belegschaft stärkt dem Betriebsrat den Rücken. Als Rechtsanwalt Gnann zu einer Verhandlung aufforderte, liess die Geschäftsleitung den Termin platzen. Es soll keine Verhandlung stattfinden mit Beteiligung der Gewerkschaft. Die Geschäftsleitung gibt offen zu, dass sie sich von allen tarifvertraglichen Bindungen verabschieden will. Das lassen Betriebsrat und Gewerkschaft nicht zu, nach einigen betrieblichen Aktionen folgt jetzt die Einigungsstelle. Thomas Wamsler (IG Metall) ist vom Betriebsrat neben Rechtsanwalt Gnann und dem Betriebsratsvorsitzenden als Beisitzer benannt. Da sitzt die Gewerkschaft also doch am Tisch- eine Einigung in dieser Frage gibt es nur mit der Gewerkschaft!

Letzte Änderung: 21.11.2007