Verlagerung bei SKF Magnetic

07.12.2006 Keine Prüfung von Alternativen?

Die Nachricht kam am Dienstag 5.12.2006 dann doch einigermassen überraschend. Aufgrund von Umsatzeinbrüchen - vor allem aber auch aufgrund von Platzproblemen durch die Installierung eines Großprojektes für ein neues Geschäftsfeld Medizintechnik, wurden seit November bei SKF Magnetic in Maulburg verschiedene Alternativen diskutiert. Die Geschäftsleitung wollte dem Betriebsrat mögliche Varianten vorstellen und eine gemeinsame Verständigung auf eine mögliche Lösung erzielen. Konzernstimmen drangen sogar durch, die von einem Ausbau des Standortes in Maulburg sprachen.
Nun soll doch alles anders kommen.
Am Mittwoch 5.12.2006 hat die örtliche Geschäftsleitung dem Betriebsrat mitgeteilt, dass es nur um eine Verlagerung des bisherigen Geschäftes in die Schweiz (Liestal) gehe. Davon betroffen wäre fast die gesamte gewerbliche Produktion und die dazugehörige Administration für das bisherige Kerngeschäft der SKF Magnetic in Maulburg -bis zu 68 Mitarbeiter/Innen. Die Unterrichtung geschah mit wenigen Folien und nur zwei Zahlen. Ohne eine Verlagerung wäre die Umsatzrendite 2008 nur bei 4,7% und mit Verlagerung bei 6%. Gefordert von SKF seien aber 10%. Wie diese Zahlen errechnet wurde, wie es 2007 aussieht, wie überhaupt die Effizienz einer Verlagerung wäre und wie bei anderen Alternativen- wurde mit dem Betriebsrat nicht diskutiert. Der Betriebsrat forderte zur genaueren wirtschaftliche Prüfung, zur Entwicklung von Alternativen zur Verlagerung und zum Erhalt der Arbeitsplätze in Maulburg die Beauftragung eines Gutachtens. Dies wurde von der Geschäftsleitung rundweg abgelehnt. "Wir haben alles geprüft und richtig gerechnet." sagte Herr Käuflin. Nachvollziehen kann dies der Betriebsrat nicht und er wird weiter auf ein Gutachten bestehen und um den Erhalt der Arbeitsplätze in Maulburg kämpfen.
Bei einem positiven Gesamtergebnis am Standort, bei derzeit übervollen Auftragsbüchern und der komfortablen Ausgangslage mit über einem Jahr Vorlauf und voller Handlungsfreiheit des Konzerns können Alternativen zur Verlagerung gefunden werden. Der Betriebsrat hat hierzu bereits eine ganze Reihe von Ideen gesammelt, diese sollen im Gutachten berücksichtigt werden. Die Arbeitsplätze in Maulburg dürfen nicht wegfallen, nur weil die Geschäftsleitung keine anderen Wege diskutieren und prüfen lassen möchte.

Letzte Änderung: 21.11.2007